less is best...

 

Gedanken zur Ausrüstung:

 

Wie oft sehe ich Taucher am oder im Wasser, die wie ein Christbaum daherkommen. Gerade Anfängern wird immer wieder alles mögliche verkauft, es fängt bei Shakern und Alertmakern an, geht über Kameras und Jackets mit möglichst vielen D-Ringen, damit man noch viel mehr anklicken kann...da hängt dann eine Kamera an einem langen Spiralkabel runter, an der anderen Seite die Lampe, dann noch irgendwo vielleicht eine Boje (ganz selten mal an einer Spool, meist noch mit dieser komischen Tasche wo die dicke Schwimmschnur drin ist, in der man sich ja nur verfangen kann - wenn man die Boje überhaupt ordentlich "schiessen" kann), dann hängt die Alternative Luftversorgung (neudeutsch: "Secondary") irgendwo (an der Seite, in der Jackettasche, hinten neben der Flasche...), der Shaker ist vielleicht auch irgendwo noch drangeklickt, dann bampelt ein Not-Blitzer und eine Notpfeife noch irgendwo rum, und vieles mehr.

Durch die (schlechte) Schlauchführung und falsche oder sogar fehlende Beratung sehen sie dann aus wie Schlauchmonster (wenn man sie unter Wasser sieht, könnte man meinen es kämen viele Schläuche aus dem Kopf...) gepaart mit einem Christbaum, an dem so manch wunderliches Teil hängt...

Warum schreibe ich hier darüber? Könnte mir ja egal sein, aber das schlimme an der Sache ist, dass sie meinen, dass sie das alles auch brauchen - und wenn es dann mal wirklich zu einer Streßsituation kommt, geht alles "in die Bux"  und der Krempel behindert dann nur.

Die wichtigste Frage ist vor dem Tauchgang: "brauche ich das wirklich?" - habt ihr Zweifel, ist die Antwort doch schon klar - nein, lasst es im Auto oder zu Hause.

less is best - je weniger, umso besser.

Natürlich nimmt man am Anfang als Beginner die Ausrüstung wie man sie hingestellt bekommt, aber je länger man taucht, umso mehr "Andersartige" sieht man - und mit Sicherheit hat jeder einen Grund warum er etwas für sich (!) geändert hat - nur stellt euch vor Änderungen die Frage: macht das Sinn für mich (!), behindert es mich oder ist es gar potentiell gefährlich?

 

Ich bin nun wirklich kein Tekkie, aber was mir an denen gefällt, ist die Idee, die hinter der Ausrüstungskonfiguration steckt. Kopiert nicht einfach ohne nachzudenken, sondern stellt alles in Frage und fragt auch "warum ist das so?"!

Es gibt jede menge Seiten im Netz, die das DIR-System beschreiben und erklären, denkt drüber nach und adaptiert, was ihr für Sinnvoll haltet - aber so, dass es zu eurer Ausrüstung und euren Tauchgängen passt! (ich nenn es mal MIR-Style :-) )

 

Man kann alles mitnehmen (wenn man wirklich meint es zu brauchen), aber verstaut es gescheit, ordnet eure Ausrüstung so, daß sie nicht die wichtigsten Funktionen behinderdern, nehmt eine Kamera (das ist mir sehr wichtig!) erst mit, wenn ihr auch ordentlich tarieren und eure Ausrüstung blind bedienen könnt - und das kann man mit sicherheit nicht nach 50 Tauchgängen...

 

In diesem Sinne: Taucht sicher!